Blutzuckerwerte

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zucker in der Form von Glukose übernimmt im Organismus eine zentrale Funktion, wenn es darum geht, Energie zu liefern. Durch eine Regulierung des Blutzuckers (Blutzuckerwerte) über spezielle Mechanismen bleibt dieser in einem gesunden Normbereich.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Blutzuckerwerte?

Eine Blutzuckeruntersuchung dient dem Arzt zur weiteren Diagnose von verschiedenen Krankheiten.

Hinter dem medizinischen Fachbegriff Blutzucker steckt die mengenmäßige Ermittlung der Konzentration des im Blut gelösten Zuckers, der Glukose.

Eine Messung des Blutzuckers erfolgt über die Entnahme von Blut. Die Höhe des Gehaltes an Blutzucker im Blut hat einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden eines Menschen und auf einzelne Erkrankungen. Aus diesem Grund wird die Bestimmung der Höhe des sogenannten Blutzuckerspiegels als diagnostisch verlässliches Hilfsmittel angesehen.

Der Blutzucker schwankt unter dem Einfluss verschiedener Faktoren auch bei einer gesunden Person. Dieser Zustand ist normal und wird beispielsweise im Rahmen eines sogenannten Nüchternblutzuckers morgens erfasst.

Blutzuckerwerte messen (gesunde & kranke Blutzuckerwerte)

Der Blutzucker wird von einzelnen Stoffwechselorganen wie der Leber freigesetzt und wird zudem benötigt, um einen Verbrauch auszugleichen, der durch Muskelarbeit entsteht.

Der Blutzuckerspiegel hängt untrennbar mit zwei Hormonen zusammen, die im Wechselspiel miteinander stehen. Das Hormon Insulin aus den Langerhans´schen Drüsen der Bauchspeicheldrüse trägt zur Senkung der Blutzuckerkonzentration bei. Der Gegenpart, das Glucagon, wirkt blutzuckersteigernd.

Bei der labortechnischen Messung des Blutzuckerspiegels werden spezifische chemische Reaktionen herbeigeführt, die sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Feststellung des Blutzuckers ermöglichen. Üblicherweise werden heutzutage die elektronischen Messgeräte in wachsendem Umfang eingesetzt.

Die Normalwerte bei einem Patienten, dem morgens nüchtern der Blutzucker gemessen wird, bewegen sich zwischen 60 bis 120 mg/dl. In einer Einheit in mmol/l wäre dies ein Blutzucker Normalwert von 3,4 bis 6,2.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

Der im Blut enthaltene Blutzucker oder Traubenzucker ist nach der Einnahme von zucker- oder stärkehaltigen Nahrungsmitteln oder Getränken entstanden. Die Bestandteile sind in ihre kleinsten Bausteine gespalten worden. Diese werden in Form von Blutzucker nunmehr zu den "Verbrennungsorten" transportiert, in denen die Verstoffwechslung oder Glykolyse stattfindet.

Diesen Vorgängen entspringt die Energie des Blutzuckers. Der Blutzucker versorgt alle energiebedürftigen Organe. In diesem Bezug wird der Blutzucker auch in das Gehirn überführt. Recht viel Blutzucker benötigen die Muskeln, wenn diese durch ihre Bewegungen Energie benötigen.

Wird dem Organismus zu wenig Blutzucker zur Verfügung gestellt, beeinträchtigt dies zunächst die Denk- und Konzentrationsfähigkeit. Im weiteren Verlauf fühlen sich die Betroffenen müde, kraftlos und matt. Schon binnen kurzer Zeit bemerkt der Organismus, dass die Energiezufuhr fehlt. Kommt es zu einer dauerhaften Unterversorgung beim Blutzucker, werden die körpereigenen Energiespeicher angegriffen. Der Blutzucker wirkt zudem bei der Einlagerung dieser langfristig benötigten "Fettpölsterchen" mit.

Die Regulierung des Blutzuckers verläuft unwillkürlich, sodass bei einer ausreichenden Zuführung von Nahrung immer genügend Traubenzucker zur Verfügung steht. Dieser Effekt kann durch die Aufnahme von Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index unterstützt werden.


Krankheiten

Die Höhe des Blutzuckers unterliegt sowohl äußeren als auch inneren Einflüssen. In Folge von ungünstigen Konstellationen können Menschen durch ihren Blutzucker erkranken.

Je nachdem, ob die Normalwerte bei einem Nüchternblutzucker oder bei einem Glukosetoleranztest nicht den gesunden Limits entsprechen, kann von einer Über- oder Unterzuckerung gesprochen werden. Die klassische Erkrankung durch einen stetig erhöhten Blutzucker ist der Diabetes mellitus oder die Zuckerkrankheit. Anormale gesteigerte Werte beim Blutzucker treten ebenfalls beim sogenannten Cushing-Syndrom als Hyperglykämie auf.

Ganz entgegengesetzt erniedrigt sind die Resultate beim Blutzucker, wenn sich Volumenzunahmen von Gewebsbereichen in der Bauchspeicheldrüse vollziehen, die mit einer Funktionserhöhung der Insulin bildenden Drüsen einhergehen. Es kommt in Folge dessen zur Unterzuckerung. Durch eine Insuffizienz der Nebennieren und der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) kann die Insulinausschüttung so stark sein, dass der Blutzucker massiv absinkt. Dies gilt ebenso für eine Hepatitis, eine Vergiftung durch Alkohol oder durch eine unzureichende Aufnahme von Zucker durch Lebensmittel.

Nehmen Patienten oder Patientinnen eine zu hohe Dosis an Medikamenten ein, die den Blutzucker bei einem Diabetes mellitus senken sollen, kann eine starke Unterzuckerung oder Hypoglykämie auftreten.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Clark, D.P.: Molecular Biology: Das Original mit Übersetzungshilfen. Spektrum Akademischer Verlag., Heidelberg 2006
  • Hallbach, J.: Klinische Chemie und Hämatologie. Biomedizinische Analytik für MTLA und Studium. Thieme, Stuttgart 2019

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