Blutzucker
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Zu einem der lebenswichtigen Inhaltsstoffe des Blutes gehört der Blutzucker. Er bildet den körpereigenen Treibstoff, ohne den viele Zellen nicht existieren könnten. Eng mit dem Blutzucker verbunden ist die neue Volkskrankheit Diabetes mellitus (Typ 2).
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Was ist Blutzucker?
Der Begriff Blutzucker steht für die Menge gelöster Glucose im Blut. Die Aufnahme von Kohlenhydraten jeder Form - etwa als gewöhnlicher Haushaltszucker, aus Nudeln, Reis oder Brot – führt zu einem Anstieg des Blutzuckers.
Gemessen werden kann der aktuelle Blutzucker auf einfachem Wege in einem Schnelltest mit Blut aus der Fingerbeere. Eine Blutentnahme beim Arzt ermöglicht die Ermittlung des HbA1c-Wertes, der Ausschluss über den Verlauf des Blutzuckers im Zeitraum einiger Monate liefert.
Medizinische & gesundheitliche Funktionen, Aufgaben & Bedeutungen
Ist sie erst mit Blutzucker versorgt, kann die Zelle die von ihr erwartete Leistung erbringen. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel, wie er oft bei Sportlern und erst recht bei Diabetikern mit zu hoher Insulingabe auftritt, führt zum Funktionsausfall der Zellen, der im schlimmsten Fall den Tod bedeuten kann. Entscheidend hierbei ist, dass der Körper über eigene Blutzuckerreserven verfügt, sodass im Falle einer solchen Hypoglykämie über die Leber eine Notfallregulierung stattfinden kann.
Ist der Blutzucker zu hoch (was im Regelfall auf eine Diabeteserkrankung schließen lässt), fühlt sich der Patient schlapp und ausgelaugt, verliert an Gewicht und spürt unstillbaren Durst verbunden mit starkem Harndrang. Akut gefährlich ist ein sehr hoher Blutzuckerspiegel indes nur für Typ-1-Diabetiker.
Körperliche Anstrengung hat ebenso Einfluss auf den Blutzucker wie ausreichende Getränkezufuhr. Arbeiten die Muskelzellen beim Sport, reagieren sie um einiges leichter auf Insulin als bei Bewegungslosigkeit. Hierdurch sinkt der Blutzuckeranteil genauso wie durch einen gesunden Wasserhaushalt, der eine positive Blutverdünnung nach sich zieht.
Krankheiten, Beschwerden & Störungen
Ist das ausgewogene Zusammenspiel von Blutzucker und Insulin gestört, leidet der Patient an Diabetes mellitus. Hierbei müssen im Wesentlichen zwei grundverschiedene Krankheitsbilder unterschieden werden. Von Typ 1 der Erkrankung spricht man, wenn die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion endgültig eingestellt hat. Diese Autoimmunerkrankung hat zur Folge, dass der Patient sein Leben lang auf Fremdinsulin über Spritzen angewiesen ist.
Bleibt die Insulingabe aus, steigt der Blutzucker in kurzer Zeit gefährlich an und es kommt zu einer schweren Stoffwechselentgleisung (Diabetische Ketoazidose), die unbehandelt unweigerlich zum Tod führt. Eher mit den Spätfolgen hohen Blutzuckers zu kämpfen haben Diabetiker des Typs 2, die den weitaus größten Anteil der Zuckerkranken darstellen. Diese Krankheit kommt vermehrt im hohen Lebensalter vor, weshalb sie früher als „Alterszucker“ bekannt war.
Hoher Blutzucker über den Zeitraum von Jahrzehnten ist Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen. Allen gemein ist, dass kleine Blutgefäße und Nervenverbindungen nach und nach zerstört werden. Jeder kennt Zucker als kleine, spitze Kristalle. Modellhaft gesprochen werden diese Kristalle im Blut als Blutzucker durch enge Kapillaren gepresst, was auf Dauer zum Zerreißen der winzigen Blutgefäße führt. Dies hat etwa im Auge zur Folge, dass regelmäßig Patienten erblinden (Retinopathie).
Auch die Nierenfunktion kann zum Erliegen kommen (Nephropatie). Vier von fünf Diabeteserkrankten leiden an Bluthochdruck, und viele von ihnen haben einen so genannten „diabetischen Fuß“, der im Extremfall nicht gerettet werden kann. Auf diese Weise kommt dem lebenswichtigen Blutzucker eine Bedeutung zu, die der Körper nie für ihn vorgesehen hat.
Quellen
- Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
- Clark, D.P.: Molecular Biology: Das Original mit Übersetzungshilfen. Spektrum Akademischer Verlag., Heidelberg 2006
- Hallbach, J.: Klinische Chemie und Hämatologie. Biomedizinische Analytik für MTLA und Studium. Thieme, Stuttgart 2019