Sommerhitze - Tipps für das richtige Sonnenbad

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. Mai 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ob im Urlaub oder zu Hause, ein Sonnenbad entspannt und macht Spaß. Wichtig ist dabei vor allem, es nicht zu übertreiben und keinen Sonnenbrand zu riskieren. Dafür ergreifen Sonnenanbeter einige Maßnahmen und schützen so ihre Haut und ihren gesamten Körper. Worauf bei einem Sonnenbad zu achten ist und wie Menschen sich schützen können, erläutert dieser Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Sonne ist gesund – in Maßen

Hat man es mit dem Sonnenbaden übertrieben, hat Meidung der Sonne und Kühlung der verbrannten Hautpartien oberste Priorität.

Grundsätzlich ist Sonne nicht der Feind. Sie spendet Licht und Wärme und ohne Sonne wäre auf der Erde kein Leben möglich. Zudem hilft sie dem Körper dabei, das Hormon Vitamin D zu produzieren. Den Großteil dieses Hormons kann der Körper selbst bilden, wenn er sich regelmäßig der UV-B Strahlung aussetzt. Nicht zuletzt deshalb haben viele Menschen im Winter einen Vitamin D-Mangel. In den Sommermonaten reicht es oft aus, sich regelmäßig im Freien aufzuhalten, um Vitamin D zu produzieren.

Wichtig ist hier, es nicht zu übertreiben. Ein zu langer Aufenthalt in der Sonne kann gefährlich werden und zu einem Sonnenbrand führen. Hier ist die maximale Schutzzeit der Haut zu beachten. Je nach Hauttyp variiert diese:

  • Hauttyp I: Eigenschutzzeit von fünf bis zehn Minuten
  • Hauttyp II: Eigenschutzzeit von zehn bis 20 Minuten
  • Hauttyp III: Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten
  • Hauttyp IV: Eigenschutzzeit von bis zu 40 Minuten

Ist die Eigenschutzzeit der Haut „abgelaufen“, droht ein Sonnenbrand. Die Haut beginnt, sich zu röten und entwickelt möglicherweise eine Entzündung. Der richtige Schutz ist nun entscheidend.

Auf den richtigen Sonnenschutz setzen und Sonnenbrand vermeiden

Der eigene Hauttyp ist ein wichtiger Indikator dafür, welcher Sonnenschutz der richtige ist. Hier gilt als Faustregel: Je heller die Haut ist, desto höher sollte der UV-Schutz der Sonnencreme sein. Der Lichtschutzfaktor kann mit der Eigenschutzzeit multipliziert werden. Eine Person mit Hauttyp I und einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten kann nach dem Eincremen mit einer Creme mit LSF 50 also 500 Minuten, umgerechnet also rund acht Stunden in der Sonne bleiben.

Wichtig: Ist die Schutzzeit abgelaufen, hilft es nicht, erneut einzucremen. Die Haut muss sich regenerieren, um wieder ihre Eigenschutzzeit aufzubauen. Denn wenn die Eigenschutzzeit null Minuten beträgt, bleibt sie bei null, egal mit welchem Faktor sie multipliziert wird.

Zudem ist es unerlässlich, sich korrekt einzucremen. Um vor der Sonne geschützt zu sein, ist eine dicke Schicht Sonnenschutz notwendig. Nur dann kann das Produkt wirken und seinen Zweck erfüllen. Ein dünner Hauch Sonnencreme reicht nicht aus, um die Haut wirksam vor einem Sonnenbrand zu schützen!

Die meisten Verbraucher wählen den Sonnenschutz nach seiner Konsistenz und dem Lichtschutzfaktor aus. Ob Öl, Creme, Spray oder Lotion ist tatsächlich irrelevant und den persönlichen Bedürfnissen geschuldet. Wichtig ist hier, dass das Produkt gut aufzutragen ist und einen wirksamen Schutz bietet.

Sonnenbrand lässt sich im Übrigen nur vermeiden, wenn wirklich alle besonnten Körperteile eingecremt werden. Dazu gehören die Ränder der Ohren, der Nasenrücken, die Oberseite der Füße und auch der Nacken. Auch der Rücken darf nicht vernachlässigt werden! Für die empfindliche Kopfhaut empfiehlt es sich, einen Sonnenhut zu tragen. Dieser schützt übrigens zudem vor einem gefährlichen Sonnenstich.

Besonders wichtig: Genug trinken

In der Regel reicht dem menschlichen Körper eine normale Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich. Wird dem Körper nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, kann dies zu einer Dehydratation führen.

Eine weitere Gefahr beim Sonnenbad ist Dehydratation. In der Folge kann es zu Verwirrung, einem Kreislaufzusammenbruch oder Nierenversagen kommen. Im schlimmsten Fall kann ein erheblicher Flüssigkeitsmangel lebensbedrohlich sein. Um diesen Gefahren vorzubeugen, sollten Sonnenanbeter auch während des Sonnenbads auf ausreichend Getränke setzen. Sie bieten eine erfrischende Abkühlung in der warmen Sommersonne und versorgen den Körper mit wichtigen Stoffen.

Grundsätzlich eignet sich Wasser stets am besten als Durstlöscher. Pro Tag sollte ein Erwachsener etwa 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Ist es besonders warm oder strengt sich der Körper übermäßig an und verliert dadurch über das Schwitzen viel Flüssigkeit, steigt der Bedarf entsprechend. Stilles Mineralwasser sollte hier die erste Wahl sein. Wer lieber kohlensäurehaltiges Wasser trinkt, darf natürlich darauf zurückgreifen. Vielen Menschen fällt es überdies leichter, genug zu trinken, wenn sie Getränke mit Geschmack konsumieren. Frische Früchtetees können hier abgekühlt die richtige Wahl sein. Auch das sogenannte fruit infused water ist eine gute Idee. Dazu wird stilles Wasser einfach mit Obst, Kräutern und Gemüse nach Wahl gemischt und dann getrunken.

Wichtig: Das gewählte Getränk sollte nicht mit Eiswürfeln und Co. extrem heruntergekühlt werden! Der Körper muss eiskalte Getränke zunächst erwärmen und verbraucht dafür zu viel Energie. Sinnvoller ist es, Getränke in Zimmertemperatur zu sich zu nehmen. Diese erfrischen in ausreichendem Maße.

Auf folgende Getränke sollten Menschen während eines Sonnenbads eher verzichten:

  • Kaffee und andere stark koffeinhaltige Getränke
  • Alkohol
  • zu stark gesüßte Getränke

All diese Getränke sorgen dafür, dass der Körper tendenziell mehr Flüssigkeit verliert als er aufnimmt. Sie unterstützen also den Prozess der Dehydrierung und schädigen den Körper auf lange Sicht.

Der richtige Zeitpunkt zählt

Wer ein Sonnenbad plant, sollte sich genau überlegen, wann der richtige Moment dafür gekommen ist. Grundsätzlich gilt es, die sengende Mittagshitze zu vermeiden. Zwischen elf und 15 Uhr ist die Sonneneinstrahlung am stärksten und die Haut wird durch die Sonne am meisten belastet. In dieser Zeit gilt es, sich geschützt in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Nicht zuletzt deshalb ist es in vielen südlichen Ländern üblich, um die Mittagszeit herum eine „Siesta“ zu halten. Geschäfte haben geschlossen, die Einheimischen halten sich drinnen auf. Hier sollten Sonnenanbeter es ihnen gleichtun und sich ausruhen. Die Temperaturen sind um diese Zeit übrigens oft am höchsten. Im Vor- und Nachmittagsbereich hingegen ist der richtige Zeitpunkt für ein Sonnenbad gekommen.

Die Haut nach dem Sonnenbad gut pflegen

Geeignete Sonnenschutzmittel beugen nicht nur Sonnenbrand, sondern auch möglichen Spätfolgen in Form von Hautkrebs vor.

Ist das Sonnenbad schließlich beendet, ist es unabdingbar, der Haut eine gute Portion Pflege zukommen zu lassen. Sie muss sich von der starken Sonneneinstrahlung erholen. Hier helfen After Sun-Cremes und Lotionen, die Haut zu beruhigen. Oft enthalten sie beruhigende Bestandteile von Aloe Vera. Diese kühlen die Haut und helfen dabei, sich zu regenerieren.

Vor der Hautpflege steht natürlich eine erfrischende Dusche. So wird der Rest der Sonnencreme abgewaschen und die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Im Anschluss darf dann die Pflege aufgetragen werden. Übrigens: Eine gute After Sun-Lotion unterstützt auch den Bräunungsprozess der Haut. Die Bräune hält länger und die Haut leidet weniger unter einem Sonnenbad. Nicht zuletzt deshalb sollte dieser letzte Schritt des Sonnenbads nie vergessen werden. Während die Pflege einzieht, bekommt der Körper Gelegenheit, im kühlen Schatten zu entspannen. Damit ist das Sonnenbad dann endgültig beendet.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Sterry, W., Worm, M., Burgdorf, W.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2014

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