Kaufratgeber für elektrische Zahnbürsten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. April 2019
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Elektrisch betriebene Zahnbürsten werden schon seit längerer Zeit von Zahnärzten empfohlen. Sie argumentieren mit einer besonders gründlichen und schonenden Reinigung, auch der nicht so leicht zugänglichen Zahnzwischenräume. Allerdings sind die Unterschiede am Markt groß, es gibt keine einheitlichen Standards oder Vorgaben. Studien und unabhängige Tests zeigen immer häufiger, dass die Leistungszahl allein kein hinreichendes Kriterium beim Kauf ist. Auch kommt der Akkuleistung und den zwei verschiedenen Systemen von elektrischen Zahnbürsten eine größere Bedeutung zu. Die Grundlagen und wichtigsten Merkmale werden in diesem Beitrag erläutert.

Inhaltsverzeichnis

Die Basis: Oszillierende Zahnbürsten

Elektrische Zahnbürsten sind meist Rotationszahnbürsten. Die Reinigungsleistung ist in geringem Maße besser als von normalen Zahnbürsten.

Eine klassische elektrisch betriebene Zahnbürste geht mit mindestens 3.000 Umdrehungen pro Minute an die Zahnbeläge. Hierdurch können Oberflächen und Zahnzwischenräume gründlicher, tiefer und gleichmäßiger gereinigt werden.

Vor allem aber werden fehlerhafte Putztechniken ausgeglichen, sofern die Zahnbürste richtig bedient wird. Die seit einiger Zeit am Markt erhältlichen Schallzahnbürsten bieten mit etwa 30.000 Umdrehungen pro Minute sogar eine wesentlich höhere Leistungsdichte. Sie unterscheiden sich nicht allein anhand der Bewegungsabläufe, sondern auch im verschiedenartigen Handling und den anders aufgebauten Bürstenköpfen.

Die sogenannten oszillierenden Zahnbürsten arbeiten mit einem kleineren, rundgeformten Bürstenkopf. Dieser rotiert abwechselnd in beide Richtungen und ist aufgrund der Größe dazu geeignet, vor allem schwer zugängliche Stellen zu erreichen und gleichmäßig zu säubern. Höherwertige Modelle kombinieren das Ganze mit einer parallelen, pulsierenden Vor- und Rückwärtsbewegung. Jeder Zahn muss einzeln behandelt werden, wodurch der Putzvorgang insgesamt länger dauert.

Außerdem besteht bei falscher Anwendung das Risiko für Zahnfleischbluten, das vor allem bei mangelnder Mundhygiene auftritt. Abhilfe schafft die sich mehr und mehr durchsetzende Technik der sogenannten Anpressdruckkontrolle. Anhand dieser und weiterer Faktoren untersuchen auch die Experten von Elektrischezahnbuerste.com die aktuellen Modellreihen der Markenhersteller.

Ein Maximum an Effizienz: Schallzahnbürsten

Als eine Art Weiterentwicklung der oszillierenden Zahnbürste gelten die Schallzahnbürsten. Sie unterscheiden sich vor allem darin, dass gänzlich ohne größere Druckwirkung gereinigt wird. Betrieben werden sie entweder auf Basis eines Linearmotors oder durch elektromagnetische Impulse. Anders lassen sich die oben bereits erwähnten 30.000 Umdrehungen pro Minute auch nicht umsetzen.

Durch die extrem schnelle und grobe Reinigungsarbeit werden die Zähne kompakter gepflegt. In der Praxis lässt sich eine Art „Brummen“ wahrnehmen, denn durch die Auf- und Abwärtsbewegung und die parallele Vibration entstehen Schallwellen. Als eines der wesentlichen Argumente wird seitens der Hersteller die Erzeugung von Flüssigkeitsströmungen im Mundraum genannt. Die Zahncreme verteile sich hierdurch in kleinteiliger Form und erreiche ohne separate Putzleistung auch schwer zugängliche Zahnzwischenräume. Allerdings fehlen noch solide Studien, um die Aussage wirklich verifizieren zu können.

Der Bürstenkopf ist bei diesem Typ ähnlich einer normalen Handzahnbürste langgezogen. Dadurch lassen sich also parallel mehrere Zähne reinigen, während schwierige Stellen nur oberflächlich angegangen werden. Anders als bei der oszillierenden Zahnbürste gelingt der Umstieg hier leichter, da sich die Putztechniken nicht wirklich voneinander unterscheiden.

Im Einzelfall sollte daher abgewogen werden, welche Funktion die elektrisch betriebene Zahnbürste wirklich übernehmen soll. Bei einem kompakten Kieferbau zeigen sich sicherlich bei der Schallzahnbürste mehrere Vorteile, wohingegen die oszillierende Zahnbürste mit einem erhöhten Zeitaufwand und mehr eigener Putzleistung verbunden ist, wie dieser Artikel näher ausführt.

Zum Zubehör

Genauso wie eine normale Handzahnbürste etwa alle drei Monate ausgetauscht werden sollte, müssen elektrisch betriebene Zahnbürsten gepflegt und erhalten werden. Das betrifft in erster Linie die Bürstenköpfe, denn je nach Zusammensetzung sind sie nur bedingt lange haltbar.

Das Gehäuse, also der umschließende Körper und das Modul zum Anstecken des Bürstenkopfes, sind stabil und lange haltbar. Nicht so der Bürstenkopf selbst, denn mit der Zeit werden Abnutzungserscheinungen sichtbar. Mittlerweile sind Systeme auf dem Markt, bei denen anhand des Farbverlaufes auf der Bürste selbst sichtbar wird, dass und ob ein Austausch nötig ist. In Abstimmung mit dem Zahnarzt empfiehlt es sich, den Härtegrad des Bürstenkopfes zu bestimmen.

Denn ähnlich der klassischen Variante sind für beschädigte Zähne oder Mundräume mit angegriffenem Zahnfleisch auch hier spezielle Systeme verfügbar. Preislich sind solche Aufsätze bei der typische Rundkopfbürste günstiger als jene für eine Schallzahnbürste. Der Gebrauch von kompatiblen Alternativaufsätzen kann nicht empfohlen werden. Ihre Haltbarkeit liegt weit unter jenen des Originalherstellers, auch kann es Probleme bezüglich der Passform und der Reinigung geben.

Weitere Hinweise zur Auswahl der richtigen Zahnbürste

  • Das Hauptaugenmerk sollte auf der Handhabung der elektrisch betriebenen Zahnbürste liegen. Eine einfache und intuitive Steuerung ist wichtig, denn häufiges Wechseln und Pausieren ist zeitaufwendig. Welche Geschwindigkeitsstufen werden angeboten? Gibt es bestimmte Varianten, die gewählt werden können?
  • Vor allem für Einsteiger empfehlen sich Modelle mit integrierter Anpressdruckkontrolle. Sie schlägt Alarm, sobald zu stark Druck auf eine bestimmte Stelle ausgeübt wird. Außerdem sind solche Modelle häufig mit einer Zahnfleischmassagefunktion kombiniert; so lässt sich bestimmte Zahncreme gleichmäßiger verteilen und auftragen.
  • Bei elektrisch betriebenen Zahnbürsten speziell für Kinder empfiehlt sich ein Modell mit Timer-Funktion. Hier gibt es Modelle, die sich nach einer gewissen Zeit ausstellen oder solche, die nach Ablauf der Zeit beginnen zu ruckeln. So erhält jede Kieferpartie den gleichen Putzaufwand.
  • Speziell bei Aktionsware oder Modellen vom Discounter ist es schwierig, auf schnellem Wege Ersatzbürstenköpfe zu besorgen. Ein niedriger Einstiegspreis kann sich so im Laufe der Zeit rächen.


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