Gesunde Völlerei: So kommen Sie gut durch die Feiertage

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Alle Jahre wieder kommt die Weihnachtszeit – und mit ihr die Festvorbereitungen. Geschenke werden besorgt und Plätzchen gebacken, das Haus wird festlich geschmückt. Der Advent ist erfüllt von hektischer Betriebsamkeit und Unruhe. Der Speiseplan für die Feiertage wird festgelegt, die Zutaten müssen gekauft werden, alles soll perfekt sein zum Fest und immer dabei das gespaltene Gefühl im Hinblick auf die kulinarischen Traditionen. Dabei können Sie die Völlerei der Feiertage genießen, wenn Sie ein paar Dinge beherzigen.

Entspannen Sie in der stressigen Weihnachtszeit!

Gerade zu Weihnachten ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung wichtig. Damit nicht nur Süßigkeiten verzehrt werden, sollte auch Obst auf dem Speiseplan stehen.
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In der stressigen Weihnachtszeit bleibt kein Raum für Besinnung und innere Einkehr. Das zerrt an den Nerven, schnell stellt sich ein Gefühl der Überforderung ein. An den Feiertagen sind die Kraftreserven meistens restlos ausgeschöpft und Unstimmigkeiten und Streit in der Familie sind vorprogrammiert. Um das zu vermeiden, sollte genügend Zeit für Entspannung eingeplant werden.

Das ist natürlich nicht leicht, denn die To-Do-Liste ist lang. Doch es muss längst nicht jeder Punkt auf der Liste abgearbeitet werden. Viel wichtiger ist es, sich jeden Tag eine persönliche Auszeit zu nehmen, sich eine kleine Insel zu schaffen, auf der der Alltag und die Festvorbereitungen keinen Zutritt haben. Manchen Menschen hilft eine Tasse Kaffee oder Tee auf der Couch, ein gutes Buch, ein Kinobesuch, ein Spaziergang, Massage, Sauna oder ein Treffen mit Freunden, um ein wenig abzuschalten.

Andere hören Musik, meditieren oder treiben Sport und senken so ihr Stress-Level. So werden nicht nur die Nerven geschont, auch der Körper ist so gut für auf Weihnachten vorbereitet, denn die Feiertage und das damit verbundene Schlemmen verlangen ihm Höchstleistungen ab.

Fünf Tipps, um das Völlegefühl zu umgehen

Weihnachten ist die Zeit der kulinarischen Hochgenüsse. Plätzchen, Lebkuchen, Stollen, aber auch deftige Braten und natürlich die berühmte Weihnachtsgans sind leckere, aber auch kalorienreiche Versuchungen, die schwer im Magen liegen und sich auch auf der Waage bemerkbar machen können. Die nachfolgenden fünf Tipps können helfen, das Völlegefühl zu umgehen:

  • 1. Obst und Süßigkeiten kombinieren

Gerade zu Weihnachten ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung wichtig. Damit nicht nur Süßigkeiten verzehrt werden, sollte auch Obst auf dem Speiseplan stehen. Das lässt sich sehr gut mit Süßem kombinieren. Zum Nachmittagskaffee kann neben den obligatorischen Plätzchen auch eine Schale mit Mandarinen, Orangen, Ananas, Kiwis oder Äpfeln gereicht werden.

Äpfel enthalten Pektin, ein Ballaststoff, der für den menschlichen Organismus unverdaulich ist. Auf diese Weise wird der Stoffwechsel angeregt. Das ist ein wichtiger Faktor, gerade wenn der Magen zu Weihnachten hauptsächlich schwer verdauliche Kost bekommt. Neben den Pektinen enthalten Äpfel auch viel Vitamin C, Mineralstoffe und Spurenelemente, die das Immunsystem stärken.

Mandarinen und Orangen sind neben Vitamin C reich an Faserstoffen, die die Entschlackung fördern. Die Zitrusfrüchte können auch helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Ananas und Kiwis enthalten neben Vitamin A, B und C viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Darüber hinaus sind sie reich an Enzymen, die die Eiweißverdauung anregen und die Fettverbrennung unterstützen.

  • 2. Zimt-Tee gegen den Nasch-Hyper

Plätzchen, Stollen und Lebkuchen gehören ebenso zu Weihnachten wie die Geschenke. Natürlich fällt es da schwer, standhaft zu bleiben und sich dem Nasch-Hyper zu widersetzen. Damit gar nicht erst die Versuchung aufkommt, zuviel Süßigkeiten zu essen, kann eine Tasse Zimt-Tee pro Tag helfen.

Zimt ist ein Gewürz, das ursprünglich aus Sri Lanka kommt und schon in der Antike gerne und häufig wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften verwendet wurde. Zimt ist wohlschmeckend und hat viele positive Eigenschaften. Es stärkt das Immunsystem, da es reich an Vitamin B1 und C sowie Eisen, Magnesium und Kalzium enthält. Das Gewürz wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Es kann den Cholesterinspiegel senken und Diabetes entgegenwirken. Zimt enthält Ballaststoffe und kurbelt durch die ihm eigene thermogene Wirkung die Fettverbrennung an. So kann den Heißhunger auf Süßes gemindert werden. Anstatt noch eine Scheibe Stollen abzuschneiden, ist es besser, eine Tasse Zimt-Tee zu genießen.

  • 3. Fisch statt Braten

Bei den meisten Familien kommt zu Weihnachten die obligatorische Gans auf den Tisch. Doch es muss nicht immer ein üppiger Gänsebraten sein, der schwer im Magen liegt. Eine leichtere, aber nicht minder leckere Alternative ist Fisch. Aus der mediterranen Küche ist er nicht wegzudenken und das hat seinen Grund. Denn Fisch ist ein Lieferant für viele wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente.

Er ist er reich an Jod, Vitamin A, D und vielen B-Vitaminen. Darüber hinaus enthält Fisch wichtige gesättigte Fettsäuren, vor allem den Omega-3-Fettsäuren, die Herz und Kreislauf schützen und so das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, mindern. Auch enthält Fisch sehr wenig Cholesterin. Besonders Lachs, Karpfen, Aal, Makrelen oder Forellen sind hierzulande sehr beliebt. Gebraten, gedünstet oder gekocht ist Fisch eine sehr gute Alternative zu Fondue oder Gänsebraten.

  • 4. Eine Mahlzeit überspringen

Die Weihnachtsfeiertage bedeuten puren Stress für Magen und Darm. Doch sie müssen nicht in einen Ess-Marathon ausarten. Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee, Abendessen – und das über mehrere Tage – bedeuten Schwerstarbeit für den Verdauungstrakt, da oft nicht genügend Zeit vergeht, um die Nahrung zu verdauen.

Es sollten jedoch idealerweise mehrere Stunden zwischen den einzelnen Mahlzeiten liegen. Der Körper nützt diese Zeit, um die Nahrung zu verdauen und Fett zu verbrennen. Wenn ihm jedoch ständig „Futter“ geliefert wird, gerät dieses System aus den Fugen. Es sollte deshalb überlegt werden, ob einmal vielleicht auf das Mittagessen oder den Nachmittagskaffee verzichtet werden kann.

  • 5. Rohkost statt Rotkohl

Rotkohl ist eine beliebte Beilage zur Weihnachtsgans. Das Gemüse enthält Vitamin C, Selen, Folsäure und Kalium und ist außerdem sehr kalorienarm. Nicht nur gekocht, sondern auch roh ist es ein gesunder Genuss. Ein Salat aus Rotkohl ist eine leichte und schmackhafte Alternative und kann mit Äpfeln oder Birnen kombiniert werden.

Doch auch andere Gemüsesorten können als Rohkost serviert werden. Karotten oder Sellerie können beispielsweise zu Sticks geschnitten und mit Dips serviert werden. Ein bunter Salatteller liefert viele wichtige Vitamine, ist eine gesunde Beilage und kann sogar auch mal die Hauptmahlzeit sein.


Bewegung gegen Festtagsträgheit

Die Weihnachtsfeiertage müssen also nicht zur Kalorienfalle werden. Die hier genannten Vorschläge zeigen, dass es auch während der Festtage möglich ist, auf gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und nicht zuzunehmen. Das alles ist jedoch nur halb so effektiv, wenn die einzige Bewegung darin besteht, vom Esstisch zur Couch und wieder zurück zu gehen.

Ausreichende körperliche Betätigung hilft auch, den Stoffwechsel anzukurbeln. Wer im Alltag ein Sportprogramm absolviert, sollte das auch über Weihnachten fortführen. Doch muss es nicht unbedingt sein, durch den Park zu joggen oder ins Fitnessstudio zu gehen. Auch Schlittschuhlaufen oder ein ausgedehnter Spaziergang können der Feiertagsträgheit entgegenwirken.

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